Karen 
ThöleSie sind hier: Hauptseite > Karen Thöle > Studien

Studien

Von 2006 bis 2008 unterrichtete ich an der Göttinger Universität das Fach musikalische Paläographie (zur Notation von Musik vor 1600, siehe dazu auch meinen Text zur Notationskunde), im Anschluß daran bekam ich eine Stelle als wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Göttingen. Parallel dazu arbeite ich an einer Dissertation über Kontrafakturen im Spätmittelalter. Meinen beiden abgeschlossenen Studiengängen - Musikwissenschaft und Geschichte einerseits und Allgemeine Musikerziehung andererseits - verdanke ich dazu viele Anregungen.

1997-2005:
Studium von Musikwissenschaft und mittlerer und neuerer Geschichte, zunächst in Frankfurt am Main, dann in Göttingen.
Abschluß: Magister "mit Auszeichnung". Magisterarbeit: Musik und Text in den Kontrafakturen Oswalds von Wolkenstein.

Schon von Anfang an habe ich mir als Schwerpunkt für mein Studium die Alte Musik und die mittelalterliche Geschichte gewählt. Deshalb habe ich in beiden Fächern bevorzugt solche Veranstaltungen besucht, in denen dieser Schwerpunkt berücksichtigt wurde.

Im Fach Musikwissenschaft waren das beispielsweise Vorlesungen zur Musik des Mittelalters, Seminare und Hauptseminare zur Musik der Renaissance und zu den wichtigen Handschriften der Zeit, und besonders Übungen zur Notation der Musik des Mittelalters und der Renaissance (siehe Notation). Zu letzterem habe ich mehrere Semester lang ein begleitendes Tutorium gegeben.

Im Fach Geschichte waren das Seminare und Vorlesungen zur Paläographie, also zum Lesen mittelalterlicher Handschriften, und in Mittellatein, zur Wissensgeschichte, Alltagsgeschichte, Technikgeschichte, Geschlechtergeschichte, Kriminalitätsgeschichte, Agrargeschichte, Kirchengeschichte des Mittelalters, und zum Leben der Kanonissen, Studenten oder Randgruppen im Mittelalter.

Daneben habe ich Seminare zur mittelhochdeutschen Sprache und Literatur sowie in Altfranzösisch besucht. Daß ich außerdem noch Niederländisch gelernt habe, hilft mir beim Umgang mit mittelniederdeutschen Texten. Als studentische Hilfskraft der Forschernachwuchsgruppe "Stimme - Zeichen - Schrift" des Göttinger Zentrums für Mittelalter- und Frühneuzeitforschung habe ich am interdisziplinären Austausch zwischen den Fächern Germanistik, Kunstgeschichte, Philosophie, Geschichte und Musikwissenschaft teilgenommen.

1992-1997:
Musikstudium am Dr. Hoch's Konservatorium Frankfurt am Main.
Abschluß mit der "Staatlichen Musiklehrerprüfung" für Allgemeine Musikerziehung und Klavier.

Zugegeben, meine beiden Hauptfächer hatten nichts mit dem Mittelalter zu tun. Aber in dieser Zeit habe ich gelernt, Musikstücke so zu üben, daß ich sie auch noch unter Stress sicher vorspielen kann. Und vor allem zu unterrichten, sei es vor einer großen Gruppe oder im Einzelunterricht.

Dafür habe ich auch alles an Kursen aus der Abteilung für Alte Musik mitgenommen, was für mich in Frage kam. Ich hatte Gesangsunterricht bei Edmund Brownless, der dort als Gesangslehrer für den Bereich Alte Musik zuständig ist, und der bei einigen CD-Aufnahmen von Sequentia mitgewirkt hatte. Ich habe mit dem Portativ in dem von Ian Harrison geleiteten Mittelalter-Ensemble mitgespielt. Ich habe mit der Renaissance-Posaune in einem Renaissance-Ensemble bei Dr. Eric Fiedler mitgespielt und nebenher gelernt, weiße Mensuralnotation aus dem Faksimile zu spielen. Und ich habe das Improvisieren beim Generalbass auf dem Cembalo in barocker Kammermusik bei Eric Lynn Kelly geübt.

© 27. Februar 2006 Karen Thöle