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Die sogenannten Jacobakannen sind eine typische Form des 14. Jahrhunderts. Um diese Zeit war Trink- und Schenkgeschirr normalerweise schon aus Steinzeug, also bei Temperaturen um 1200 Grad Celsius gebrannt, und ist deshalb auch ohne Glasur dicht. Aus Steinzeug ist auch die rechte der hier abgebildeten Jacobakannen. Die linke der Kannen ist ein Fehlbrand, wie er auch im Mittelalter vorkommen konnte; aufgrund ungeeigneten Tons ist die Kanne porös geblieben. Keramik dieser Art wird auch als "Faststeinzeug" bezeichnet.

Jacobakannen aus meinem Besitz

Ein Gefäß in der schlanken Form der Jacoba-Kannen ist in einem Keller in Höxter gefunden worden. Anscheinend war es mit Münzen (alle vor 1250 geprägt) gefüllt in einen Brand geraten. Heege bringt dies mit einer "historisch belegten Zerstörungsnachricht von 1271" in Verbindung. Es ist also durchaus möglich, daß die Form in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts schon entwickelt war. Allerdings handelt es sich bei dem genannten Gefäß nicht um wirkliches Steinzeug, sondern nur um Faststeinzeug, und zwar in diesem Fall mit stärkerer Magerung als bei wirklichem Steinzeug.

Angaben in:
Andreas Heege:
Die Keramik des frühen und hohen Mittelalters aus dem Rheinland. Stand der Forschung - Typologie, Chronologie, Warenarten
Bonn 1995 (Archäologische Berichte 5), S. 28.

Jacobakanne, Schwarzweiß-FotoZum Vergleich: Jacobakanne, Höhe 23,3 cm
Diese spezielle Kanne ist nicht hoch gebrannt, also Irdenware von gelblich(-grauer) Farbe, während die anderen Kannen der gleichen Form in diesem Buch jedoch Steinzeug sind mit grauer Oberfläche, zum Teil geflammt. Sie wird auf ca. 14. Jahrhundert datiert.

Angaben und Abbildung aus:
Siegburger Steinzeug, Bestandskatalog Bd. 1. Eine Ausstellung im Rheinischen Freilichtmuseum, Landesmuseum für Volkskunde, Kommern.
Köln 1987, S. 149.


© Oktober 2005 Karen Thöle