Für Handwerker bietet der Bereich Living history eine interessante Erweiterung ihres Spektrums. Hier gibt es dankbare Kunden für handgearbeitete Produkte. Hier gibt es die Möglichkeit, alte Handwerkstechniken auf Veranstaltungen vorzuführen oder in Kursen weiterzugeben.
Was wird nicht alles gebraucht - Keramik, Schuhe, Schmucknadeln, Broschen, Ringe, Kleidungsstücke, Holzschalen, Holzlöffel, Truhen, Messer, Waffen, Rüstungen, Eisenkessel und Bratroste und noch viel mehr.
Und wer könnte es nicht alles anbieten - Töpfer, Goldschmiede, Schneider, Tischler, Metallhandwerker und andere.
Doch sein Handwerk zu beherrschen ist nicht alles. Die Berufsschule vermittelt meist nur eine ungefähre Vorstellung, wie die Dinge, die der Handwerker herstellen könnte, im Mittelalter aussahen. Detailwissen, nötig für die Arbeit, fehlt ihm. Was waren die Formen? Worauf muß man bei der Herstellung achten? Und wie kann man sein Sortiment oder Handwerk überzeugend auf Veranstaltungen präsentieren? In welcher Kleidung, mit welchem Werkzeug, in welchem Zelt? Denn wer seine Repliken im Karnevalskostüm präsentiert, wertet seine Ware ab. Aber wer sich auch in Kleidung und Ausstattung an historische Vorbilder hält, hat eine Chance, auch auf exklusivere Living-history-Veranstaltungen eingeladen zu werden.
Recherche lohnt sich. In archäologischen Ausgrabungen wurden mittlerweile alle Arten von Materialien und Gebrauchsgegenständen gefunden und in Fundberichten dargestellt - Publikationen, die Sie nutzen könnten. Und profitieren Sie von den Erfahrungen, die im Living-history-Bereich bereits mit der Anfertigung von Kleidung und Ausstattung gemacht wurden.
© 20. Februar 2006 Karen Thöle